Segeln der Stammesführungen 2022 – Bericht der PSD

Mittwoch, 25.05.2022
#1 StaFü-Segeln
„Lurch spült Mandarine mit Klospülung ab.“

Endlich geht es los! Und Mal wieder hat mensch bei der Anfahrt im Zug viel Zeit zum Schreiben…
Hoffentlich ändert sich das die nächsten Tage – schließlich wollen wir segeln!
Wir kamen abends in Kappeln an.
Dort lotste der ortsfremde Kai erstmals in die falsche Richtung, bis nach einem erneuten Blick auf
die Karte der Fehler auffiel. Also machten alle Kehrt und spazierten die letzten 15 Minuten durch
das historische und hübsche Kappeln zum Museumshafen.
Am Museumshafen angelangt trafen wir endlich auf weitere DPVler:innen und bezogen unsere
Kojen in einem Fünfer-Zimmer (bei uns schläft noch Luca).
Einige Besichtigungsrundgänge, nette Gespräche und Vorstellungen später traf auch letztendlich
das Essen mit Inja und Fauli ein, das mit Rollwägen in den Laderaum gebracht wurde.
Das Kochen von Nudeln mit Spinat, Cherrytomaten und Feta begann während auch die letzten
Pfadis eintrudelten. Die Schiffsglocke läutete zum Essen, die zweite und dritte Portion wurde
verdrückt. Es kam endlich zur Vorstellungsrunde mit: Lukas Lurch, Matthew Mandarine, Jacqua
Joghurt, Fauli Faultier, Mütze Mützen, Ranjell Radieschen, Enisa Elefant, Ayoka Affe, Lynui
Lymphknoten, Kai Klospülung, Inja Inspiration, Julian Jurte, Luca Lachs, Phillip Pfadfinder, Idefix
Idee, Stine Siebenschläfer, David Daumen, Maren Morgensonne, Jannis Jolltau, Nathalie
Nickerchen, Carsten Chorgestühl und der Fortuna.
Nach einer kurzen Einweisung, Spülen mit musikalischer Begleitung und netten Gesprächen ging es
endlich ins Bett.

Donnerstag, 26.05.2022
#2 StaFü-Segeln
„Windig nach Lyø.“

Das Frühstücksteam – die Besan-Wache – stand um 7:30 Uhr auf um allen Essen für 8:30 Uhr
vorzubereiten. Bei strahlender Sonne am blauen Himmel startete der Tag mit Aussichten auf viel
Wind. Schließlich gab es pünktlich mit der Schiffsglocke Frühstück und die vielfältige Auswahl an
Aufstrichen, Belägen und Toppings überforderte einige Teilnehmende.
Letztendlich landete der Rest des Frühstücks beim Mittagessen (ebenso wie das Abendessen vom
Vortag bzw. dessen Reste). Nach der Sicherheitseinweisung, weiterer Aufgabenverteilung und dem
Klar-Schiff-Machen legten wir endlich gegen 11:45 Uhr ab. Alle anderen Schiffe im Hafen hatten
bereits früher zur „Rum Regatta“ abgelegt.
Mit dem Motor ging es durch die hochgeklappte Brücke aus der Schlei hinaus. Noch ein Gruß an
die „Rum Regatta“ am Horizont und wir konnten nach der Segeleinweisung endlich Segel hissen.
Das Besansegel wurde aufgrund des starken Windes gar nicht benötigt.
Also half die Besan-Wache noch am Hauptsegel, welches gleich nach dem Vorsegel hoch ging.Hier passierte schon das erste Ungeschick: Die Piek vom Hauptsegel verfing sich erst im Backstag
und dann in der Dirk. Nach kurzer Beschimpfung durch Carsten machte das Segel dann final, wozu
es vorgesehen war uns es ging durch reine Windeskraft aufs Meer hinaus.
Auf dem Meer musste quasi nichts mehr getan werden. Nur einige Pfadis hatten Mühe mit ihrer
Seekrankheit klar zu kommen – es hat aber niemand die Fische gefüttert!
Mittagessen war bereits vorbereitet worden und pünktlich um 14:00 Uhr gab es Futter.
Inja lernte dabei, dass sich Käse- und Brotscheiben im Wind nicht auf Tellern halten – also wurden
doch noch die Quallen gefüttert.
Jede:r, der/die während der immer wilderen Fahrt einmal die Toilette oder den Laderaum besuchte
merkte hier den Wellengang um so mehr. Schließlich legten auch alle Arbeitssicherheitswesten und
belegten die Laderaumdecke zum Dösen und Schlafen. Außer Ayoka, die als erste der Pfadis das
Steuer übernahm.
Dauerhaftes Meergucken ermüdet dann doch irgendwann und die See schaukelt gut in den Schlaf.
Nur der scharfe Wind sowie einige Gischt, die über die Reling kam, störten.
Gegen 18:00 Uhr kehrte wieder Leben ein. Die Segel mussten fallen gelassen werden, sodass die
Einfahrt in den Hafen von Lyø mit dem Motor reibungslos verlief. Unvorstellbar, wie einmal alleine
durch Segel korrekt in einen Hafen gesegelt wurde. Alleine mit Motor und zuverlässigen Seilen
sowie der Hilfe des Nachbarschiffes dauerte das Anlegen eine halbe Stunde. Darauf wurde die
örtliche Toilettenanlage erkundet und die Hauptsegel-Wache ging in den Ort auf Lyø. Die anderen
beiden Wachen mussten Abendessen kochen oder spülen.
Das Abendessen fiel üppig aus. Zu Vorspeise gab es Tomatensuppe mit Schnittlauch, Basilikum,
Kürbiskernen und geröstetem Radieschen-Grün. Darauf folgten für jeden mindestens zwei Wraps
mit Falafel und sonstigem. Nach dem Abendessen musste wieder gespült werden, bis alle sich am
Strand zum Teambuilding einfanden.
Wie lange? Wie viele? Was bedeutet das? Und viele weitere Fragen wurden methodisch
aufgearbeitet. Die Strandsession endete mit einer Runde Schwart-Weiß-Rot und
Schokoladenpudding – dem nachgeholten Nachtisch – im Laderaum. Ab 23:30 Uhr wurde dann
gesungen und nacheinander wanderten alle in ihre Kojen oder Hängematten.
Für den nächsten Tag war noch stärkerer Wind angesagt…

Freitag, 27.05.2022
#3 StaFü-Segeln
„Dümpeln in Lyø.“

Kai, Inja und Stine standen auf und gingen erstmal schwimmen. So kalt war das Wasser.
Nach der Dusche gab es dann wieder ausgiebiges Frühstück und die Ansage, dass es heute nicht
auf See ging. Zu starker Wind und angesagtes Gewitter widersprachen jeder Argumentation für ein
Ablegen. Auch die nebenliegende Crew entschied sich zu bleiben. Also war genug Zeit für eine
Feuerübung. Das Szenario: Powerbank im Schlafdeck hat sich entzündet. Tonja (eine schwere
Übungspuppe, die im Beiboot wohnt) wurde aus Panik ohnmächtig und verletzte sich am Rücken.
In der Küche stank es nach Käse – also mussten alle über den Notausgang raus.
So waren alle ganz „überrascht“ von einem Feueralarm. Der Rettungstrupp schnallte Tonja aufs
Spineboard, der Angriffstrupp startete die Feuerpumpe und alle legten Rettungswesten an – von
Steuer- nach Backbord. Schließlich tragen sich alle nach gelöschtem Feuer und geretteter Tonja am
Sammelpunkt zur Feststellung der Anwesenheit. Alle da! Übung beendet, Geschirr gespült, Wetter
schlecht und bis zum Mittagessen um 13:00 Uhr wurde gelesen, gespielt, geschlafen und gebacken.Nach dem Verzehr von geschmierten Broten und improvisierten Pizzen stand das Angebot einer
Rundwanderung über Lyø. Diese startete pünktlich um 15:00 Uhr und die Wandergruppe suchte
sich die längste (gelbe) Route um die Insel aus. Highlights waren ein Windtelefon (zum Telefonieren
mit Verstorbenen), Fasane, Hasen, Strand, Kühe, Möwen-Skelette, Steilküsten, Muscheln, Steine
und vieles mehr. Es gab insbesondere tolle Monumente aus der Steinzeit!
Nur Luca, Matthew, Stine, Fauli und Kai entschieden sich aber letztendlich den gesamten Rundweg
zu beenden – alle anderen wurden von warmen Schlafsäcken gelockt oder von Regenschauern
verscheucht. Die letzten fünf kamen um 19:30 Uhr kurz vor dem Abendessen wieder an Bord.
Es gab Chili sin Carne in veganer Form und zum Nachtisch Apfel-Vanille-Pudding mit Schokosoße
(eigentlich veganer Schokoladenpudding, der sich leider nicht festsetzte).
Während dem Essen tobten sich die Verspielten aus: Carsten setzte ein Wettrennen beim
Tellerstapeln zwischen Back- und Steuerbord an. Der PBNL ließ alle entweder blind, stumm oder
ohne Hände essen – in jedem Fall aber maximal mit der schwächeren Hand!
Darauf folgte wieder eine gesellige Singerunde sowie eine kleine Partyeinlage, da Inja reinfeierte.

Samstag, 28.05.2022
#4 StaFü-Segeln
„Ich will nicht mehr steuern! Möchte jemand anderes?“

Endlich wieder segeln!
Um 8:00 Uhr war Baden angesagt. Matthew, Natalie, Jannis, Ayoka, Phillip, Luca und Kai waren im
13° C kalten Wasser. Danach ging es noch fix duschen und schließlich essen.
Dabei wurde die Route für den heutigen Tag vorgestellt: Es ging nach Schleimünde.
Weil die Avatar (das Schiff neben uns am Steg) auch weg wollte legten wir schnell nach dem
Frühstück ab. Ein bisschen von der Insel wegmotort setzten wir schon nacheinander die beiden
Vorsegel (von drei) und das Hauptsegel. Das Besansegel wurde gar nicht erst ausgepackt.
So fuhren wir ohne Zwischenfälle dahin.
Kurs 210°, 200°, 180° (Süd) ging es gen Schleimünde. Matthew und Kai durften das Schiff zeitig
lenken. Gar nicht so einfach als Anfänger. Der Horizont gibt kaum Anhaltspunkte, irgendwelche
Böen oder Wellen schlagen gegen das Schiff und plötzlich ist man 20° vom Kurs abgekommen.
Fällt mensch nach Steuerbord zu weit gegen den Wind beginnen die Segel zu schlackern und
mensch bekommt einen bösen Blick von Carsten. Zu weit nach Backbord ist es schwer im Wind das
Schiff zurück auf Kurs zu legen – hohe Konzentration und einige Nerven sind nötig.
In Schleimünde angelegt ging es erstmal in den Strandkorb, den 150 m langen Info-Pfad zur
Fischerei entlang oder auf Klo – denn während wilder Fahrt will niemand unter Deck auf ein mini
Klo. Schleimünde ist eine Halbinsel, die allerdings nur per Schiff erreichbar ist, weil ein großes
Naturschutzgebiet die bewohnte Spitze umschließt. Vier Häuser, einige Möwen, ein Leuchtturm,
Feuerstellen, ein Jachthafen, ein Mini-Golf-Platz und viel Strand bilden hier also Schleimünde.
Zum Abendessen gab es Curry mit Reis, zum Nachtisch Obstsalat und darauf einige Gespräche
sowie eine Singerunde mit Besucher:innen (Student:innen aus dem BdP) vom benachbarten
Segelboot aus Kiel.

Sonntag, 29.05.2022
#5 StaFü-Segeln
„Wir schleppen, motoren und singen dahin.“

Zum Frühstück gab es den Rest vom Obstsalat. Und dazu alles, was noch weg musste bevor wir in
Kappeln anlegten. Die Stimmung war heiter – auch, wenn der Abschied nahe war.
Vor dem Frühstück waren einige noch baden, nach dem Frühstück ging es ans gründliche putzen,
wischen, saugen, schrubben und spülen des gesamten Schiffes.
Als schließlich Carsten gegen 10:45 Uhr zur Glocke läutete war alles blitzblank und das Gepäck
stapelte sich auf dem Laderaum. Zum Glück wehte kein Wind, wodurch das Gepäck nicht von Bord
gehen konnte.
Um 11:00 Uhr legte die Fortuna in Schleimünde ab und fuhr die Schlei hinab zum Museumshafen.
Auf dem Weg gab es noch ein Highlight: Ein kleines Segelboot war wind- und motorlos im
Fahrwasser liegen geblieben, sodass eine Schleppleine angebracht wurde.
Drei kurze Warntöne aus der Schiffshupe warnten die anderen Schiffe vor dem Rückwärtsfahren
zum Abkoppeln und so war das ältere Ehepaar dankbar über einen Schlepp zum nächsten
Jachthafen.
Langsam ging es in Kolonne mit anderen, unterschiedlich großen Booten voran und wir begnügten
uns mit einigen letzten Seemanns-/frausliedern auf Deck während der Fahrt. Weil die Schlei nicht
besonders breit ist konnte man uns laut am Ufer hören, wodurch immer wieder nett gewunken
und fotografiert wurde.
Mithilfe einer mürrischen Dock-Bediensteten legte die Fortuna letztendlich kurz vor dem
Museumshafen an der Entladestelle an. #Kackepumpen
Um pünktlich zum Bus zu gelangen wurde dann hier bereits das Essen verteilt – von dem viel übrig
geblieben war – und der Abschlusskreis gebildet.
Mit strahlenden Gesichtern und vielen Umarmungen wurde sich verabschiedet. Ein Teil der Gruppe
blieb noch an Deck um einige Meter weiter im Museumshafen auszusteigen. Selbstverständlich
hatten sich alle zum DPV goLd verabredet und auf der Rückfahrt entstand direkt eine Gruppe über
WhatsApp mit allen Segler:innen.
Inja, Jacqua, Lukas, Matthew und Kai gingen zur Haltestelle.
An der Busstation wurde gemerkt, dass der Umweg auf der Anreise vom Busbahnhof zum Anleger
doch erheblich gewesen war. Die PSDler verabschiedeten sich von Inja und fuhren in Richtung
Flensburg davon.
Gut Pfad!

Mein Weg beim DPV – Ein Beitrag aus der Treverer-Stammeszeitung „Donnerbalken“ (PSD)

„Was bedeutet für dich der DPV?“ Ich bräuchte wohl ungefähr 1.000 Zeichen und einen Haufen übertrieben verliebter Worte um diese Frage zu beantworten. Weil es viele allerdings langweilen würde, formuliere ich hier lieber einmal meinen Weg beim DPV als Gedankenprotokoll. Ich hoffe, dass ich niemanden oder etwas irgendwo vergessen habe.

Es begann alles bei einem meiner ersten Stammesräte 2017: Ich war gerade erst frisch vom Basislehrgang gekommen und hatte die Meute Lynx übernommen. Wooki fragte bei uns im Stammesrat, ob irgendjemand Lust hätte, mit auf die Mitgliederversammlung des DPV zu kommen.
Er war damals noch DPV-Delegierter der PSD und somit dazu bestimmt, die Pfadfinderschaft Süddeutschland beim Deutschen Pfadfinderverband zu vertreten. Der damals (und immer) noch für-allen-Scheiß-zu-begeisternde Kai hatte natürlich sofort Bock. Damals hatte ich überhaupt keine Ahnung vom DPV. Ich war beim Verbandslager „Allerhand“ gewesen und mehr Wissen war da auch nicht vorhanden.
Irgendwie schaffte ich es, die Erlaubnis meiner Eltern zu bekommen, ein Wochendende (damals noch mit 15 Jahren) alleine mit Wooki nach Hamburg zu fahren. Der Austragungsort und die Planung der Mitgliederdelegiertenversammlung wandert immer von Bund zu Bund – da alleine vier Bünde des DPV bei Hamburg sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dort immer wieder hinzufahren, sehr hoch.

Also sammelte mich Wooki zuhause in Dieblich ein und wir fuhren mit seinem gasbetriebenen Caddy nach Hamburg. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fahrt, wo mir Wooki möglichst viel zum DPV erklärte und die Suche nach einer Gas-Tankstelle in Autobahnnähe meine Hauptaufgabe war.
Letztendlich kamen wir gegen 0 Uhr in Hamburg an. Durch irgendwelches Glück fanden wir direkt gegenüber vom Pfadiheim einen Parkplatz. In Hamburg bedeutet Pfadiheim hierbei übrigens eine Wohnung, ganz in der Näher der Reeperbahn.
Juli – der damals noch auf Walz war – traf schon vor uns ein und klaute den letzten freien Platz auf einer Couch. Also schlief ich im Gruppenraum mit vielen fremden Menschen und bei lautem Schnarchen auf dem Boden. Gut, dass ich OroPacks dabei hatte!
Fremde Menschen bedeutet bei einer MV des DPV übrigens: Viele „Schreibtisch-Pfadfinder:innen“ Ü30, die alle ihre aktive Zeit bereits hinter sich gelassen haben und ihren Bund trotzdem weiterhin vertreten. Alles sehr nette Leute, die leider nur teilweise etwas fern von jeglicher Pfadi-Realität stehen.
Den ganzen Samstag und Sonntagvormittag dauert dann immer solch eine MDV.

Von meiner ersten in Hamburg sind mir insbesondere drei Dinge in Erinnerung geblieben:

1. Juli, Wooki und ich saßen dauerhaft auf einer Couch, während alle anderen alle auf Holzstühlen an Tischen saßen.
2. Ich war begeistert von der Idee einer Sippenaktion (später „Don Oro – Goldader“).
3. Ich bekam eine Gettho-Faust von Wooki dafür, dass ich mich traute, vor so vielen Ur-Pfadis das Wort zu ergreifen und eine Meuten-Aktion (parallel zur Sippenaktion) zu fordern. Schließlich sind für die PSD die kleinen Kids ja genauso wichtig – für viele andere Bünde leider nicht, da diese teilweise überhaupt keine Wölflingsstufe besitzen. Amüsant dabei ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt keine Ahnung von Tagesordnungen bei einer MV hatte und meinen Beitrag nach der Abstimmung und dem zugehörigen TOP leistete. Ich wurde also übergangen und der nächste TOP kam dran. Jede:r andere hielt mich spätestens jetzt für unerfahren, aber die Gettho-Faust entlohnte mich vollkommen! Ansonsten tat ich auch dem Durchschnittsalter der MDV ganz gut – grundlegend sollte dieser ja eine Jugendbewegung repräsentieren.

Mit dieser Versammlung begann also meine Reise beim DPV. Mittlerweile habe ich (zusammen mit jeweils einer anderen wechselnden Person aus der PSD) das Amt von Wooki übernommen und war 2021 bei meiner fünften MV des DPV. Doch damit ihr nicht denkt, dass die MDV (und deren hervorragendes Essen) alles ist was, mensch beim DPV macht, berichte ich nun weiter:

Wenig später fuhr ich zusammen mit Stäuer und Maja auf das erste Vorbereitungstreffen der Sippenaktion 2019 in Köln. Hier hatte ich das erste Mal intensiven Kontakt zu anderen Bünden und Gleichaltrigen. Anstatt auf den gemeinsamen Spaziergang am Samstagnachmittag zu gehen, zwang ich mich allerdings zum Lernen von lateinischen Vokabeln. Das waren noch Zeiten!
Der Lagername und das -thema stellten sich tatsächlich schon beim ersten VBT heraus – keine Selbstverständlichkeit! Ebenso sah mensch viele Gesichter aus Köln tatsächlich noch bei der Sippenaktion!
Mit der Zeit wuchs der Vorbereitungskreis immer weiter, ich war als einer der Wenigen bei jedem Treffen dabei (#Streber) und plante fleißig im Programmteam mit. Zusammen mit Lukas, Jakob und Felix plante ich den Jahrmarkt sowie den Banküberfall, welche nach einigen Teilnehmenden die besten Programmpunkte des Lagers waren. Drei sehr sympathische Leuts aus dem Deutschen Pfadfinderbund Mosaik, die alle 5 Jahre älter waren als ich (also ich damals 16 und sie circa 22). Sie führten mich als übermotiviertes Nesthäkchen in die DPV-Arbeit ein und ich bin ihnen dafür bis heute sehr dankbar! Das sympathische Chaos, welches in fast jedem Programmteam vorherrscht, war mir dann aber auch nach zwei Jahren und einem anstrengenden Lager erstmal genug.
Von der Sippenaktion bleibt mir ganz besonders in Erinnerung, dass ich mich Samstagabends in meinen Schlafplatz legte und erst dort merkte, dass ich den ganzen Tag seit dem Aufstehen weder gesessen noch gelegen hatte – durchgehend war ich über den Platz gelaufen, habe Programm gestaltet und das Unterlager mit Stäuer geleitet.

Die Anerkennung von Karo am nächsten Tag ließ mein Herz höher schlagen. Motivation durch, Lernen von und Austausch mit erfahrenen Großlager-Planer:innen empfehle ich sehr!

Direkt im Anschluss zur Sippenaktion des DPV startete der Vorbereitungskreis für’s „stadt&spiel“. Durch den Austausch auf dem „schall&rauch“ entstand das Interesse einer gemeinsamen Sippenaktion von BdP und DPV.

Während der Vorbereitung brach Corona über uns herein und wir mussten die Sippenaktion um ein Jahr auf 2021 verschieben – eigentlich wäre sie für den Herbst 2020 geplant gewesen. Zusammen mit Sarah (PSD), Whitney (BdP) und Leonie (BdP) kümmerte ich mich hier letztendlich um die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Dabei war ich im Social-Media-Game bei weitem nicht so begabt wie die anderen drei, aber mein organisatorisches Geschick verpasste dem ganzen immerhin Struktur. Letztendlich schafften wir es auch das „stadt&spiel“ nach Koblenz zu holen.
Das letzte VBT der Aktion fand auch tatsächlich hier in der Wohnung einer BdPlerin statt – die kürzeste Anreise, die ich wohl je zu einer DPV-Aktion erleben werde.

Leider war die Aktion kein so umfangreicher Erfolg wie gewünscht. Von den 1.200 angemeldeten Personen kam lediglich die Hälfte letztendlich zur Aktion.
Obwohl sich alle Stämme selbst die zu überwindende Distanz zum Spielort aussuchen durften weigerten sich einige letztendlich längere Strecken zu fahren oder diese ihren Sipplingen zuzumuten. Wir hatten im Kerpestal einen Partnerstamm mit ausschließlich Rovern und der Stamm Greif (PSD) wollte dann auch lieber nicht so weit fahren. Er ließ sich nochmals ins nähere Saarbrücken umbuchen – eine von vielen Extrawürsten die hier gebraten wurde, um doch noch möglichst viele Leute zur Teilnahme zu bewegen.
Im Zuge dieses rapiden Teilnehmendenverfalls lernte ich drei Dinge:
1. Viele Ehrenamtliche (auch ich!) nehmen sich mehr Dinge vor, als sie tatsächlich durchführen können und wollen.
2. Bundesführungen wissen selten (je nach Größe des Bundes) über die Situation in ihren Stämmen Bescheid.
3. Digitale und unpersönliche Anmeldungen zu Aktionen erscheinen vielen Teilnehmenden als unverbindlich. Das Ignorieren und Verdrängen von Erinnerungs-Mails oder Social-Media-Beiträgen ist extrem einfach.

Parallel zum „stadt&spiel“ startete die Planung für’s Verbandslager 2024 – natürlich schloss ich mich auch diesem Vorbereitungskreis an.
Grundlegend kann mensch sagen, dass meist die selben Leuts über die verschiedenen Vorbereitungskreise des DPV verteilt sind. Gerade deshalb freuen wir uns immer wieder über neue Gesichter! #Werbung]

Beim Verbandslager sitze ich mittlerweile zusammen mit einigen Menschen im Küchenteam. Weil ich irgendwie das Talent dazu habe, alles strukturiert zu organisieren wurde ich quasi direkt zur Teamleitung des Küchenteams.
Ist ja auch nur eine kleine Herausforderung für mich, alles von Kühlmöglichkeiten bis Essen für bis zu 4.000 Leute zu koordinieren. Meine nicht vorhandene Küchen-Erfahrung hilft mir dabei sicherlich. (Achtung: Ironie!)

Eigentlich möchte ich nur mal bei Großlagern in jedes Planungsfeld hinein geschnuppert haben! In der Regel gibt es da nämlich immer die selben: Lagerleitung, Finanzen & Anmeldung, Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit, Küche, Logistik und Programm.
Wie sich letztendlich die Küchensituation auf dem Verbandslager herausstellt, wird sich dann ja in zwei Jahren zeigen. Wir hoffen Mal das Beste. Ansonsten gibt es halt durchgehend Rohkost – da hat auch hoffentlich bei 4.000 Leuten keiner Allergien gegen.

Zu guter Letzt sitze ich beim DPV goLd noch als Praktikant von Manu im Küchen-Team, um hier hoffentlich meine fehlenden Kompetenzen etwas auszubessern.
Und irgendwie bin ich noch in die Orga vom Geländespiel gerutscht – zurückhalten kann ich mich beim DPV leider selten.

Als Fazit kann ich nun für mich fassen:
1. Die Geschäftsstelle des DPV schreibt mir gefühlt häufiger bezüglich der PSD als der Bundesführung, obwohl es nicht mein Job ist.
2. Ich weigere mich so lange wie möglich, zum Schreibtisch-Pfadfinder zu verfallen und hoffe, es dann mit mehr Kontakt zu Stämmen und zum Bund zu machen.
3. Der DPV ist cool! Kommt alle in die Vorbereitungskreise des DPV! BlaBlaBla…

Gut Pfad
Kai
Stamm Treverer – Pfadfinderschaft Süddeutschland