Mein Weg beim DPV – Ein Beitrag aus der Treverer-Stammeszeitung “Donnerbalken” (PSD)

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„Was bedeutet für dich der DPV?“ Ich bräuchte wohl ungefähr 1.000 Zeichen und einen Haufen übertrieben verliebter Worte um diese Frage zu beantworten. Weil es viele allerdings langweilen würde, formuliere ich hier lieber einmal meinen Weg beim DPV als Gedankenprotokoll. Ich hoffe, dass ich niemanden oder etwas irgendwo vergessen habe.

Es begann alles bei einem meiner ersten Stammesräte 2017: Ich war gerade erst frisch vom Basislehrgang gekommen und hatte die Meute Lynx übernommen. Wooki fragte bei uns im Stammesrat, ob irgendjemand Lust hätte, mit auf die Mitgliederversammlung des DPV zu kommen.
Er war damals noch DPV-Delegierter der PSD und somit dazu bestimmt, die Pfadfinderschaft Süddeutschland beim Deutschen Pfadfinderverband zu vertreten. Der damals (und immer) noch für-allen-Scheiß-zu-begeisternde Kai hatte natürlich sofort Bock. Damals hatte ich überhaupt keine Ahnung vom DPV. Ich war beim Verbandslager „Allerhand“ gewesen und mehr Wissen war da auch nicht vorhanden.
Irgendwie schaffte ich es, die Erlaubnis meiner Eltern zu bekommen, ein Wochendende (damals noch mit 15 Jahren) alleine mit Wooki nach Hamburg zu fahren. Der Austragungsort und die Planung der Mitgliederdelegiertenversammlung wandert immer von Bund zu Bund – da alleine vier Bünde des DPV bei Hamburg sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dort immer wieder hinzufahren, sehr hoch.

Also sammelte mich Wooki zuhause in Dieblich ein und wir fuhren mit seinem gasbetriebenen Caddy nach Hamburg. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fahrt, wo mir Wooki möglichst viel zum DPV erklärte und die Suche nach einer Gas-Tankstelle in Autobahnnähe meine Hauptaufgabe war.
Letztendlich kamen wir gegen 0 Uhr in Hamburg an. Durch irgendwelches Glück fanden wir direkt gegenüber vom Pfadiheim einen Parkplatz. In Hamburg bedeutet Pfadiheim hierbei übrigens eine Wohnung, ganz in der Näher der Reeperbahn.
Juli – der damals noch auf Walz war – traf schon vor uns ein und klaute den letzten freien Platz auf einer Couch. Also schlief ich im Gruppenraum mit vielen fremden Menschen und bei lautem Schnarchen auf dem Boden. Gut, dass ich OroPacks dabei hatte!
Fremde Menschen bedeutet bei einer MV des DPV übrigens: Viele „Schreibtisch-Pfadfinder:innen“ Ü30, die alle ihre aktive Zeit bereits hinter sich gelassen haben und ihren Bund trotzdem weiterhin vertreten. Alles sehr nette Leute, die leider nur teilweise etwas fern von jeglicher Pfadi-Realität stehen.
Den ganzen Samstag und Sonntagvormittag dauert dann immer solch eine MDV.

Von meiner ersten in Hamburg sind mir insbesondere drei Dinge in Erinnerung geblieben:

1. Juli, Wooki und ich saßen dauerhaft auf einer Couch, während alle anderen alle auf Holzstühlen an Tischen saßen.
2. Ich war begeistert von der Idee einer Sippenaktion (später „Don Oro – Goldader“).
3. Ich bekam eine Gettho-Faust von Wooki dafür, dass ich mich traute, vor so vielen Ur-Pfadis das Wort zu ergreifen und eine Meuten-Aktion (parallel zur Sippenaktion) zu fordern. Schließlich sind für die PSD die kleinen Kids ja genauso wichtig – für viele andere Bünde leider nicht, da diese teilweise überhaupt keine Wölflingsstufe besitzen. Amüsant dabei ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt keine Ahnung von Tagesordnungen bei einer MV hatte und meinen Beitrag nach der Abstimmung und dem zugehörigen TOP leistete. Ich wurde also übergangen und der nächste TOP kam dran. Jede:r andere hielt mich spätestens jetzt für unerfahren, aber die Gettho-Faust entlohnte mich vollkommen! Ansonsten tat ich auch dem Durchschnittsalter der MDV ganz gut – grundlegend sollte dieser ja eine Jugendbewegung repräsentieren.

Mit dieser Versammlung begann also meine Reise beim DPV. Mittlerweile habe ich (zusammen mit jeweils einer anderen wechselnden Person aus der PSD) das Amt von Wooki übernommen und war 2021 bei meiner fünften MV des DPV. Doch damit ihr nicht denkt, dass die MDV (und deren hervorragendes Essen) alles ist was, mensch beim DPV macht, berichte ich nun weiter:

Wenig später fuhr ich zusammen mit Stäuer und Maja auf das erste Vorbereitungstreffen der Sippenaktion 2019 in Köln. Hier hatte ich das erste Mal intensiven Kontakt zu anderen Bünden und Gleichaltrigen. Anstatt auf den gemeinsamen Spaziergang am Samstagnachmittag zu gehen, zwang ich mich allerdings zum Lernen von lateinischen Vokabeln. Das waren noch Zeiten!
Der Lagername und das -thema stellten sich tatsächlich schon beim ersten VBT heraus – keine Selbstverständlichkeit! Ebenso sah mensch viele Gesichter aus Köln tatsächlich noch bei der Sippenaktion!
Mit der Zeit wuchs der Vorbereitungskreis immer weiter, ich war als einer der Wenigen bei jedem Treffen dabei (#Streber) und plante fleißig im Programmteam mit. Zusammen mit Lukas, Jakob und Felix plante ich den Jahrmarkt sowie den Banküberfall, welche nach einigen Teilnehmenden die besten Programmpunkte des Lagers waren. Drei sehr sympathische Leuts aus dem Deutschen Pfadfinderbund Mosaik, die alle 5 Jahre älter waren als ich (also ich damals 16 und sie circa 22). Sie führten mich als übermotiviertes Nesthäkchen in die DPV-Arbeit ein und ich bin ihnen dafür bis heute sehr dankbar! Das sympathische Chaos, welches in fast jedem Programmteam vorherrscht, war mir dann aber auch nach zwei Jahren und einem anstrengenden Lager erstmal genug.
Von der Sippenaktion bleibt mir ganz besonders in Erinnerung, dass ich mich Samstagabends in meinen Schlafplatz legte und erst dort merkte, dass ich den ganzen Tag seit dem Aufstehen weder gesessen noch gelegen hatte – durchgehend war ich über den Platz gelaufen, habe Programm gestaltet und das Unterlager mit Stäuer geleitet.

Die Anerkennung von Karo am nächsten Tag ließ mein Herz höher schlagen. Motivation durch, Lernen von und Austausch mit erfahrenen Großlager-Planer:innen empfehle ich sehr!

Direkt im Anschluss zur Sippenaktion des DPV startete der Vorbereitungskreis für’s „stadt&spiel“. Durch den Austausch auf dem „schall&rauch“ entstand das Interesse einer gemeinsamen Sippenaktion von BdP und DPV.

Während der Vorbereitung brach Corona über uns herein und wir mussten die Sippenaktion um ein Jahr auf 2021 verschieben – eigentlich wäre sie für den Herbst 2020 geplant gewesen. Zusammen mit Sarah (PSD), Whitney (BdP) und Leonie (BdP) kümmerte ich mich hier letztendlich um die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Dabei war ich im Social-Media-Game bei weitem nicht so begabt wie die anderen drei, aber mein organisatorisches Geschick verpasste dem ganzen immerhin Struktur. Letztendlich schafften wir es auch das „stadt&spiel“ nach Koblenz zu holen.
Das letzte VBT der Aktion fand auch tatsächlich hier in der Wohnung einer BdPlerin statt – die kürzeste Anreise, die ich wohl je zu einer DPV-Aktion erleben werde.

Leider war die Aktion kein so umfangreicher Erfolg wie gewünscht. Von den 1.200 angemeldeten Personen kam lediglich die Hälfte letztendlich zur Aktion.
Obwohl sich alle Stämme selbst die zu überwindende Distanz zum Spielort aussuchen durften weigerten sich einige letztendlich längere Strecken zu fahren oder diese ihren Sipplingen zuzumuten. Wir hatten im Kerpestal einen Partnerstamm mit ausschließlich Rovern und der Stamm Greif (PSD) wollte dann auch lieber nicht so weit fahren. Er ließ sich nochmals ins nähere Saarbrücken umbuchen – eine von vielen Extrawürsten die hier gebraten wurde, um doch noch möglichst viele Leute zur Teilnahme zu bewegen.
Im Zuge dieses rapiden Teilnehmendenverfalls lernte ich drei Dinge:
1. Viele Ehrenamtliche (auch ich!) nehmen sich mehr Dinge vor, als sie tatsächlich durchführen können und wollen.
2. Bundesführungen wissen selten (je nach Größe des Bundes) über die Situation in ihren Stämmen Bescheid.
3. Digitale und unpersönliche Anmeldungen zu Aktionen erscheinen vielen Teilnehmenden als unverbindlich. Das Ignorieren und Verdrängen von Erinnerungs-Mails oder Social-Media-Beiträgen ist extrem einfach.

Parallel zum „stadt&spiel“ startete die Planung für’s Verbandslager 2024 – natürlich schloss ich mich auch diesem Vorbereitungskreis an.
Grundlegend kann mensch sagen, dass meist die selben Leuts über die verschiedenen Vorbereitungskreise des DPV verteilt sind. Gerade deshalb freuen wir uns immer wieder über neue Gesichter! #Werbung]

Beim Verbandslager sitze ich mittlerweile zusammen mit einigen Menschen im Küchenteam. Weil ich irgendwie das Talent dazu habe, alles strukturiert zu organisieren wurde ich quasi direkt zur Teamleitung des Küchenteams.
Ist ja auch nur eine kleine Herausforderung für mich, alles von Kühlmöglichkeiten bis Essen für bis zu 4.000 Leute zu koordinieren. Meine nicht vorhandene Küchen-Erfahrung hilft mir dabei sicherlich. (Achtung: Ironie!)

Eigentlich möchte ich nur mal bei Großlagern in jedes Planungsfeld hinein geschnuppert haben! In der Regel gibt es da nämlich immer die selben: Lagerleitung, Finanzen & Anmeldung, Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit, Küche, Logistik und Programm.
Wie sich letztendlich die Küchensituation auf dem Verbandslager herausstellt, wird sich dann ja in zwei Jahren zeigen. Wir hoffen Mal das Beste. Ansonsten gibt es halt durchgehend Rohkost – da hat auch hoffentlich bei 4.000 Leuten keiner Allergien gegen.

Zu guter Letzt sitze ich beim DPV goLd noch als Praktikant von Manu im Küchen-Team, um hier hoffentlich meine fehlenden Kompetenzen etwas auszubessern.
Und irgendwie bin ich noch in die Orga vom Geländespiel gerutscht – zurückhalten kann ich mich beim DPV leider selten.

Als Fazit kann ich nun für mich fassen:
1. Die Geschäftsstelle des DPV schreibt mir gefühlt häufiger bezüglich der PSD als der Bundesführung, obwohl es nicht mein Job ist.
2. Ich weigere mich so lange wie möglich, zum Schreibtisch-Pfadfinder zu verfallen und hoffe, es dann mit mehr Kontakt zu Stämmen und zum Bund zu machen.
3. Der DPV ist cool! Kommt alle in die Vorbereitungskreise des DPV! BlaBlaBla…

Gut Pfad
Kai
Stamm Treverer – Pfadfinderschaft Süddeutschland

Ein veganer Lecker-Schmecker von der MV zum Nachbacken

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Das Motto des DPV3000 auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in der Eifel war eine rundum vegane Ernährung. In Zusammenarbeit mit dem Bund Europäischer Pfadfinder wurde dieses ideenreich umgesetzt. Für Viele waren die veganen Gerichte nicht nur eine Neuheit, sondern kamen auch sehr gut an. Deshalb hier ein Rezept von einem der Highlights am Samstagabend zum selber Nachbacken.

Veganer Apple Crumble

Zutaten

  • 600 g Äpfel
  • 3 EL Zitronensaft
  • 2 TL Zimt
  • 120 g vegane Margarine
  • 80 g brauner Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 180 g Mehl
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 50 g Haferflocken

Für die Zubereitung des veganen Apple Crumbles solltest du etwa 20 Minuten Vorbereitungszeit einplanen. Anschließend musst du ihn eine halbe Stunde im Ofen backen lassen.

1. Heize den Backofen auf 180 Grad vor. Tipp: Wenn du Energiesparen möchtest, kannst du auf das Vorheizen auch verzichten. Lass den Kuchen dann gegebenenfalls einfach einige Minuten länger im Ofen.
2. Wasche, schäle und entkerne die Äpfel.
3. Schneide die geschälten Äpfel in Spalten.
4. Fette die Auflaufform mit etwas Margarine ein.
5. Verteile die Äpfel gleichmäßig in der Auflaufform.
6. Gib den Zitronensaft und den Zimt über die Äpfel.
7. Gib die Margarine zusammen mit dem Zucker, Salz, Mehl, Vanillezucker und
den Haferflocken in eine Rührschüssel.
8. Verarbeite die Zutaten mit einem Handrührgerät zu Streuseln.
9. Gib die Streusel über die Apfelspalten.
10. Backe den Apple Crumble etwa 30 Minuten bei 180 Grad im Backofen, bis er
goldbraun geworden ist. Lasse ihn anschließend kurz abkühlen, bis du ihn servierst.

Vegane Vanillesauce

Die Zubereitung dauert ca.10 Minuten.

Zutaten für 200 ml

  • 1/2 Vanilleschote
  • 200 ml Sojamilch
  • 2 TL Speisestärke
  • 1 Msp Kurkumapulver

Anleitung

1. Vanilleschote auskratzen und zusammen mit der Hülse und der Pflanzenmilch aufkochen.
2. Speisestärke mit 3 TL kaltem Wasser anrühren und in die kochende Pflanzenmilch einrühren. Eine Minute auf mittlerer Hitze weiterköcheln lassen, anschließend den Herd ausschalten. Kurkuma untterühren.
3. Nach belieben mit Rohrohrzucker oder Ahornsirup süßen.

Guten Appetit 🙂

DPV – alle dabei

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DPV – alle dabei?
„Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.“ – So lautet das 5. von 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (auch SDG: engl. Sustainable Development Goals) die sich die Vereinten Nationen bis 2030 gesetzt haben.
Geschlechtergleichheit bedeutet: Frauen und Männer werden gleichbehandelt. Sie sind gleichberechtigt und haben in allen Lebensbereichen die gleichen Chancen. 2015 wurden die SDGs verabschiedet: Was hat sich seitdem getan in der Welt? Haben wir Geschlechtergleichheit bereits erreicht?
Auf der ganzen Welt sind Frauen und Männer nicht gleichberechtigt. Es gibt sogar Länder, in denen gibt es nicht einmal Gesetze, die Frauen vor Diskriminierung und Gewalt schützen. Das ist in Deutschland anders. Hier sind Frauen und Männer vor dem Gesetz gleichgestellt. Und trotzdem erfahren Mädchen und Frauen auch in Deutschland jeden Tag Diskriminierung. Frauen verdienten 2019 in ihrem Beruf durchschnittlich 19% weniger in einer Stunde als Männer (1). Als Frau hast du deutlich schlechtere Karriere-Chancen als deine männlichen Kollegen (2). Doch es hört nicht auf dem Arbeitsmarkt auf. Frauen sind häufiger von Gewalt betroffen als Männer. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt. 25% der Frauen sind von häuslicher Gewalt betroffen (3). Das sind keine Zahlen, die für Geschlechtergleichheit sprechen.
Wir leben in einer Gesellschaft, die systematisch eine Hälfte der Bevölkerung ignoriert. Wusstet ihr, dass Frauen deutlich häufiger bei Autounfällen sterben als Männer? Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen bei einem Autounfall schwer verletzt werden, ist 47% höher als bei Männern. Woran das liegt? Autos werden für Durchschnittsmenschen mit männlichen Maßen gebaut. Bei Crash-Tests werden männliche Dummys verwendet. Wenn weibliche Dummys zum Einsatz kommen, dann lediglich für Versuche auf dem Beifahrer*innen-Sitz und das auch nur in 20% der Fälle (4). Ähnlich ist es bei Medikamenten: Medikamente werden fast immer an männlichen Versuchspersonen getestet. Der weibliche Körper sei „zu kompliziert“, zu „hormongeladen“ für Studien. Das führt dazu, dass zum Beispiel Medikamente falsch dosiert werden oder Herzinfarkte nicht erkannt werden.4 Und das kann in schlimmen Fällen tödlich enden.
Obwohl Frauen die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, sind sie in unserer Gesellschaft häufig unsichtbar. Dazu gehört auch unsere Sprache. Meistens wird ausschließlich die männliche Form verwendet, das sogenannte generische Maskulinum. Frauen sind ‚mitgemeint‘. Aber auch wenn Frauen vielleicht mitgemeint sind: Sie werden dadurch nicht automatisch mitgedacht. Es gibt eine psychologische Studie, in der genau dieser Effekt untersucht wurde (5). In der Studie wurden 46 Frauen und 50 Männer untersucht. Ihnen wurde gesagt, dass es um eine Untersuchung zu Unterschieden zwischen Studierenden und Nicht-Studierenden geht. Sie sollten Fragen zu ihren persönlichen Vorlieben und Meinungen beantworten. In sechs Fragen ging es dabei um ihre Lieblings-Romanheld*innen, ihre Held*innen in der Wirklichkeit, ihre Lieblingsmaler*innen, -musiker*innen und -sportler*innen. Um zu untersuchen, ob die Teilnehmenden unterschiedlich antworten, je nachdem welche Geschlechtsform verwendet wird, wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe erhielt einen Fragebogen, indem alle Fragen im generischen Maskulinum formuliert waren (z.B. „Was ist ihr liebster Romanheld?“). Eine Gruppe erhielt einen Fragebogen, indem alle Fragen geschlechtsneutral formuliert waren (z.B. „Was ist ihre liebste heldenhafte Romanfigur?“). Und eine Gruppe erhielt einen Fragebogen, indem beide Geschlechter genannt wurden (z.B. „Was ist Ihr liebster Romanheld, Ihre liebste Romanheldin?“). In den Gruppen, die entweder geschlechtsneutrale Formulierungen erhielten oder beide Geschlechter genannt wurden, nannten die Teilnehmenden deutlich häufiger weibliche Heldinnen als in der Gruppe des generischen Maskulinums. Das bedeutet: Menschen, die in einem Text nur die männliche Form lesen, denken nicht automatisch daran, dass auch Frauen gemeint sind. Erst wenn durch die Sprache deutlich gemacht wird, dass alle Geschlechter gemeint sind, denken wir auch an alle Geschlechter. Und solange wir weiterhin nur die männliche Form in unserer Sprache verwenden, bleiben Frauen unsichtbar und eben nicht gleichbehandelt.
Um Geschlechtergleichheit zu erreichen, kommen wir also nicht an unserer Sprache vorbei. Denn Sprache macht Gesellschaft. Es ist an uns zu überlegen, in welcher Gesellschaft wir leben möchten: in einer Gesellschaft, in der alle sichtbar sind, oder in einer Gesellschaft, die Menschen mit meint? Genannt zu werden ist in meinen Augen nicht nur eine Formalität, sondern hat auch etwas mit Respekt und Anerkennung zu tun. Wenn Frauen und Mädchen nicht einmal einen Platz in unserer Sprache haben, wie können sie dann einen in der Gesellschaft haben? Warum haben Frauen und Mädchen nicht den gleichen Respekt verdient wie Männer und Jungen? Den Respekt genannt zu werden und sichtbar zu sein.
Allein geschlechtergerechte Sprache löst aber bei weitem nicht alle Probleme. Frauen werden nicht weniger misshandelt, weil wir in Zukunft von Ärzt*innen oder Tischler*innen sprechen. Frauen werden nicht häufiger befördert, weil die Stelle nun Geschäftsführer*in genannt wird. Aber Frauen werden dadurch stärker gesehen. Und das ist ein erster wichtiger Schritt zu Geschlechtergleichheit.
Die Frage des Genderns führt mich auch immer wieder zu uns Pfadfinder*innen zurück. Welche Gesellschaft möchten wir mitgestalten? Für welchen Weg entscheiden wir uns? Wir wollen unsere Mitglieder zu selbstbestimmten Bürger*innen erziehen. In unserer Arbeit wollen wir alle Geschlechter berücksichtigen. Warum machen wir das nicht in unserer Sprache? Ist es nicht an der Zeit darüber ins Gespräch zu kommen und umzudenken? Wie können wir sagen, dass wir uns für alle Kinder und Jugendlichen einsetzen wollen, wenn auch wir die Hälfte unserer Mitglieder in unserer Sprache ignorieren? Es ist nicht leicht, altbewährtes zu verändern. Der Mensch ist nicht umsonst ein Gewohnheitstier. Aber ich glaube, es ist schon lange überfällig unsere Gewohnheiten einmal ordentlich aufzurütteln und uns zu überlegen, wofür wir als Pfadfinder*innen stehen möchten.

von Sarah Wüllner
mit Grüßen vom AK Wendehammer

1 Pressemitteilung Nr. 484 des Statistischen Bundesamts vom 08.12.2020: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/12/PD20_484_621.html.
2 Statistisches Bundesamt. https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/frauen-fuehrungspositionen.html. entnommen am 19.12.2020.
3 Bundeskriminalamt (2020). Kriminalstatistische Auswertung – Berichtsjahr 2019.
4 Caroline Criado-Perez (2020). Unsichtbare Frauen – Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert. btb – Verlag.
5 Stahlberg, D., Sczesny, S., and Braun, F. (2001). Name Your Favourite Musician:Effects of Masculine Generics and of their Alternatives in German. Journal of Language and Social Psychology, 20, 464 – 469.

stadt&spiel

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Was ist das stadt&spiel?

Eine Stammesaktion in ganz Deutschland!

BdP- und DPV- Stämme treffen sich und spielen gemeinsam am Samstag ein großes Stadtgeländespiel in verschiedenen Städten in Deutschland.
Das Wochenende dient der Vernetzung von zwei wunderbaren, interkonfessionellen Verbänden.

Mehr erfährst Du auch auf der Informationsseite “www.bdp-dpv.de”.

Wann findet das stadt&spiel statt?

Freitag 17. bis Sonntag 19. September 2021

Wer kann mitmachen?

Jeder Stamm – egal welche Größe, egal aus welcher Region – darf teilnehmen!
Zielgruppe: 10-15 Jahre (Gruppen mit Leitung/ Pfadfinder*innenstufe) – die Gruppenleitung trägt die Verantwortung für die Teilnehmenden.
Stammesführungen und Helfende können gerne bei der Umsetzung des Spieles helfen.

Wie viel kostet das stadt&spiel?

Voraussichtlich liegt der Teilnehmenden-Beitrag bei maximal 10,00 € pro Person.
Fahrt- und Verpflegungskosten müssen selbst übernommen werden.

Warum machen wir diese coole Aktion?

Wir wollen uns über mehrere Städte vernetzen, gemeinsam und gegeneinander spielen, neue Stämme kennenlernen, ein cooles Wochenendlagererlebnis haben sowie einen neuen Verband kennenlernen.

Was muss ich tun?

Damit Du am 01. März 2021 gleich mit dem Anmeldetool starten kannst, überlege Dir mit deinem Stamm folgende Punkte und suche diese Daten zusammen:

Wichtig! Du kannst alle Daten bis zum 01. Mai 2021 noch ändern, da alles gespeichert wird. Also lieber gleich schon eintragen!

1. Eine Ansprechperson für das stadt&spiel, die wir für die Kommunikation benötigen, soll sich über ihre E-Mail Adresse im Tool anmelden.

2. Teilnehmende anmelden; folgende Teilnehmenden-Gruppen haben wir:

Teilnehmende: Das sind die Gruppenkinder, die aktiv am Spiel teilnehmen: Alter 10-16 Jahre
Gruppenleitungen: Auch diese nehmen aktiv am Spiel teil, sollten aber Aufsichtspflichten erfüllen
Stammesvertretung: Hier sind lediglich wenige Menschen pro Stamm notwendig (max. 3, eher weniger), sie sind aktive SpielerInnen mit Koordinationsaufgaben
Helferlein: Alle, die keine Lust haben auf der aktiven Spielseite zu stehen, sondern lieber hinter oder auf der Bühne die Fäden ziehen wollen, können sich gerne melden

3. Heim oder nicht?

Habt ihr ein Heim, das folgendes hat: Möglichkeiten zum Kochen (Herd/Feuerstelle), ausreichend Toiletten und fließend Wasser?
Ja oder nein?
Wollt ihr einen Stamm einladen oder wollt ihr es anderen Stämmen zur Verfügung stellen?

4. Wo wollt ihr hin?

Wollt ihr in eurer Stadt bleiben oder bei euch in der Nähe?
Wollt ihr weit weg, am liebsten quer durch Deutschland?
Ist es euch egal?
Habt ihr einen Wunsch?

5. Partnerstamm: Dein Stamm trifft auf einen anderen Stamm; überlegt euch doch einen netten Text an deinen noch unbekannten Partnerstamm

6. Anderes Heim/Lagerplatz: Ihr kennt noch einen guten Ort, wo Stämme unterkommen können? Schreibt sie uns auf!

Wenn Du Alles hast kannst Du am 01. März 2021 gleich mit der Anmeldung starten!

Wir freuen uns auf Dich und deinen Stamm!

Das Planungsteam vom stadt&spiel

DPV und BdP – es geht wieder los!

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Nach Schall und Rauch steht das nächste gemeinsame Projekt nun in den Startlöchern! Und du kannst deine Ideen einbringen!

Vielleicht hast du ja momentan auch mehr Zeit oder bist viel zu Hause? Da bietet es sich doch an, die Abende mit Telefonkonferenzen zu verbringen… Noch viel schöner ist es, wenn dabei die Ideen und Geschichten für unsere nächsten Veranstaltungen gesponnen werden.

Gemeinsam mit dem BdP wollen wir im nächsten Jahr etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen:
Ein Wochenende, verschiedene Städte, hunderte Pfadis, ein Spiel!

Du willst mehr erfahren und dich beteiligen? Dann melde dich bei uns!
(many[at]dpvonline.de)

Der digitale Heimabend – Teil 2 – welche Ideen gibt es in den Bünden?

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Ihr sitzt Zuhause und vermisst die Pfadfinderei ziemlich? Im Artikel „Der Digitale Heimabend“ wurden bereits viele Ideen gesammelt, wie Ihr am Besten mit Eurer Gruppe Kontakt halten könnt. Hier haben wir noch weitere Ideen gesammelt für Eure freie Zeit – manche alleine oder in der Gruppe. In vielen Bünden hat man sich nämlich bereits Gedanken zu Angeboten gemacht, die wir Euch vorstellen möchten. Natürlich ist das hier keine vollständige Übersicht.

Youtube – Der Pfadfinderbund Weltenbummler ist schon länger aktiv auf Youtube. Hier könnt Ihr Euch vergangene Fahrten, aber auch Praxistipps z.B. welcher der richtige Spirituskocher ist anschauen. Link

Internetnacht – Der Deutsche Pfadfinderbund Mosaik bietet für seine Mitglieder die beliebte Internetnacht – eine Art digitale Schnitzeljagd – nun in der 24/7-Version an. Auf dem Blog findet Ihr weitere Ideen. Link

Heimabend-Generator – Im Deutschen Pfadfinderbund Mosaik ging ein Heimabend-Inspirator online. Hier könnt Ihr vielleicht auch schon einmal schauen für die Zeit danach und auch inspirieren lassen. Es gibt aber auch digitale Ideen. Link

Podcast – Matze und Kilian aus dem Pfadfinderbund Weltenbummler haben zusammen einen Podcast, der „Zeitgeschichten – Der Pfadfinderpodcast“. Findet Ihr auf Spotify oder Youtube.

Auch über den DPV hinaus gibt es gerade viele tolle Ideen von Pfadfinder*innen aus aller Welt. Denn in dieser Situation verbindet die meisten von uns, dass wir nicht nur Pfadfinder*innen sind, sondern Zuhause sitzen!

Gitarrenkurs – Die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Pfadfinderverbände (AHP) – in der auch unserer Hamburger Bünde Mitglied sind – stellt einen Gitarrenkurs auf Youtube: Link
Eure neuen Gitarrenspielkenntnisse könnt Ihr direkt mit Dota Kehr üben. Sie gibt auch Gitarren Tutorials für Ihre Lieder. Link

#CampAtHome – Die Northumberland Scouts haben ein großes Ziel: ein virtuelles Lager mit einer Million Teilnehmenden aus der ganzen Welt. Das geht ganz einfach: Klickt bei der Facebook-Veranstaltung auf „Teilnehmen“ und begleitet Eure Nächte in den sozialen Medien. Regeln: packt eine Tasche, schlagt ein Zelt im Garten oder Zuhause auf und schlaft darin, zündet ein Lagerfeuer an (virtuell oder real), führt eine Pfadfinderei-Aktivität durch (z.B. ein Morgenkreis) und helft beim Kochen.
Vielleicht eine Idee für Eure Gruppe? Die spanischen Pfadfinder*innen machen es vor: Link

Seid Ihr noch über weitere Ideen gestolpert? Schreibt gerne in die Kommentare!

Der digitale Heimabend

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Ihr lieben Menschen,

in solchen Zeiten hat es einen besonderen Wert, sich mit einer Gruppe verbunden zu wissen und auch einmal besondere Wege zu gehen. Eine digitale Großfahrt? Heimabende vor dem PC? Vernetzte Gruppenstunden? Sie wollen von uns erfunden werden! Daher suchen wir hier kreative, schöne, witzige, praktische und kreative digitale Heimabend-Ideen.

Vernetzen:
Als ersten Schritt muss man sich hierfür vernetzen – Welche Art der Verbindung ist für alle zugänglich und für Euch als Gruppe praktisch? Hierzu Vorschläge:

Heimabend-Ideen:
Und nun der zweite Schritt – Was könnt ihr machen?
(vorweg ist genannt, auf welche Art und Weise man sich digital begegnen müsste: schreiben per Mail, Gruppenchat (GC) etc.; hören per Gruppenanruf, Telefonkonferenz etc.; sehen per Videoanruf via Skype, WA etc.):

hören / sehen  +  schreiben (Mail, GC): stille Post malen – Satz, Wort oder witzige Begebenheit von eurer letzten Fahrt per Telefonkette mit Zeitpunkt rumgeben => Jede:r malt ein Bild davon => bei verabredeter Zeit mailt/ schickt jede:r ihr:sein Bild rum

schreiben (Mail, GC) / hören/ sehen: Black Stories erzählen und raten (geht auch schriftlich)

sehen: gemeinsam Knoten üben

schreiben (Mail, GC) / hören / sehen: Liederbucheinträge füreinander machen (und per Post sich schicken)

hören / sehen: Origami basteln – Anleitungen findet man hierzu mannigfach im Internet

schreiben (Mail, GC) / hören / sehen: Gruppenkochbuch (digital) erstellen – Sammelt Eure Lieblingsgerichte digital oder als Einträge für ein Buch, welches ihr beim Wiedersehen zusammenstellt

hören / sehen: Stadt, Land, Fluss, Pfadfinderlied, Stammesname… – Die Kategorien sind unbegrenzt und es können gerne neue erdacht werden. Alle brauchen nur Stift und Zettel

hören / sehen: “Ich packe meinen Affen/ Rucksack und nehme mit…”

hören / sehen: Wer bin ich? – Eine Person denkt sich eine Person/ ein Tier/ ein Gegenstand aus – die anderen stellen nacheinander Fragen und erraten, worum es sich handelt.

schreiben (Mail, GC) / hören / sehen: Assoziationsspiel – Ihr einigt euch auf eine Reihenfolge, dann nennt die Startperson ein Wort oder einen Satz, nächste Person assoziiert dazu ein nächstes Wort/ einen nächsten Satz. Pro-Version: Sätze müssen sich reimen.

schreiben (Mail, GC) / sehen: Fotostory selber machen – Jede Person macht ein Foto der Story

schreiben (Mail, GC) / sehen: Fotos raten – Eine Person schickt ein Bild rum, die anderen raten, welches Märchen/ Geschichte/ Person damit gemeint sein könnte

schreiben (Mail, GC): Wo bin ich? – Bei Google Maps das Männchen irgendwo hinstellen, Screenshot erstellen und die Gruppe raten lassen. Tipp: Es sollten auf dem Screenshot kleine Hinweise versteckt sein. (Geo-Games gibt es auch online.)

allein zu Haus / hören / sehen: Kluft nähen + Rucksack waschen + Zwischenspiele auf der Gitarre lernen/ üben + Wanderschuhe putzen und fetten

Soweit unsere Ideen, viel Spaß beim Ausprobieren! 🙂

Welche Ideen hast Du? Schreib es in die Kommentare!

Die erste Bergetappe auf dem Weg zur 50!

Ein kleiner Bericht vom vergangenen 5. DPV goLd Planungstreffen (31.01. – 02.02.2020)

Es war inzwischen schon das 5. Planungstreffen in einem
immer größer werdenden buntem Team, bei dem wir uns nun erstmals direkt am Ort
des Geschehens: der Burg Ludwigstein im Zentrum Deutschlands für ein Wochenende
Ende Januar getroffen haben, um die Weichen bis in den September hinein zu legen
und uns in den Geburtstagsfeier-Modus einzustimmen.

Am Fuße des Berges  im sog. Brunnenhaus oder Pumpenhaus (der Name
hängt ganz davon ab, mit wem man gerade spricht) fanden wir uns bereits am
Freitagabend mit ca. 18 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus verschiedenen Bünden
und Ecken der Republik zusammen –  sei es
aus Karlsruhe, Köln oder Hamburg -, um uns erstmal untereinander kennenzulernen
und miteinander vertraut zu machen. Dabei wurden viele neue Gesichter bis in
den späten Abend hinein in die Runde integriert, sodass wir auch schnell zu
einem kunterbunten Haufen zusammengewachsen sind – was sich über das Wochenende
hinweg nur noch steigern sollte.

Am nächsten Morgen ging es bereits gegen 08 Uhr mit einem
kurzen Spaziergang hoch auf die Burg, um uns gemeinsam mit den Weltenbummlern
(die die Burg das Wochenende über für ein von außenhalb sehr spannend wirkendes
Führungsforum genutzt haben) beim Frühstück für den anstehenden Tag zu stärken.
Der Vormittag war geprägt von einer spannenden Burgführung unter am Himmel
wortwörtlich „tanzenden Dohlen“ und begleitet von bestem, aber leider
konsequentem Nieselregen. Nach dem delikaten Mittagessen setzen wir uns dann
auf der Burg erst im dem großen Planungsteam und später jeweils in den
verschiedenen Unterplanungsteams Logistik, Anhaik, Küche, Programm und
Hintergrund-programm zusammen und besprachen unsere Fortschritte nach dem
Abendessen nochmal im großen Team.

Treu begleitet vom Regen ließen wir uns nachts wieder den
Berg hinab tragen und verbrachten noch einen geselligen Abend mit mancher wenig
stressfreien Runde Tabu und anderen Gesellschaftsspielen im Brunnenhaus.

Am nächsten Morgen ging es dann etwas früher auf einen
kurzen Fußmarsch auf die Burg, um das Frühstück einzunehmen. Wir planten den
verbleibenden Vormittag die für die kommenden Monate anfallenden Aufgaben. Nach
der Abschlussrunde machten wir uns schließlich wieder in die verschiedenen Richtungen
gen‘ Heimat auf – natürlich bepackt mit vollen To-Do-Listen und jeder Menge
Vorfreude auf alle weiteren Planungstreffen im Team und natürlich die grandiose
DPV-Geburtstagsfeier mit euch im September – bei der wir alle zusammen dem DPV
gebührend seinen goLdenen Anstrich verpassen.

Auf der Website unter „IN AKTION“ -> „DPV goLd“ findet ihr demnächst viele spannende Informationen zu der Fahrt, insb. was auf euch an dem Wochenende Spannendes erwartet und wie Ihr uns im Vorfeld und vor Ort unterstützen könnt – wobei wir uns über viele helfende Hände freuen. Erstmal könnt ihr euch aber (wenn nicht schon geschehen) das Wochenende des 11.-13.09.2020 im Kalender fett markieren!

Mach dein eigenes Ding! Upcycling-Ideen für AGs und Heimabende

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An dem diesjährigen Himmelfahrtswochenende haben sich viele DPV-Sippen gemeinsam zum DonOro in New Hameln Creek zusammengefunden. Ca. 1000 junge Pfadfinder*innen haben fleißig Gold geschürft und ein florierendes Dorf errichtet. Jedes Unterlager hat an den AGs zum Aufbauen des Dorfes teilgenommen und sich in seinem besten Glanz DonOro präsentiert, denn schließlich wollten wir alle bei ihm einen guten Eindruck hinterlassen, um viel Gold schürfen zu können.
Mit gemeinsamen Kräften, kreativen Köpfen und alten Materialien in den AGs haben wir verschiedene Dekorationen wie z.B. Fahnen, Beleuchtungslichter für den Abend oder unseren eigenen Geldbeutel hergestellt. Um möglichst nachhaltig dabei zu sein, wurden die AGs als Upcycling Konzept geplant, sodass viele alte Stoffreste, Gläser, Tetrapacks und weiteres Bastelmaterial zum Einsatz kamen. Durch viel Geschick sind so eine Menge prachtvolle und upgecycelte Unikate in den Dörfern entstanden, während wir gleichzeitig alle ein weiteres Stück Müll vermieden haben.

Kreative Upcycling-AGs sind für jede Art von Fahrt ein Tipp. Die Materialbeschaffung sollte euch nicht vor eine große Hürde stellen, denn es gibt immer zahlreiche Möglichkeiten altes Material zu beschaffen. Für den leichten Anfang passend, sind die schon erprobten Portemonnaies zum Basteln auf einem Heimabend. Das bietet eine hervorragende Möglichkeit das Großfahrten-Taschgeld-Portemonnaie für die nächste Großfahrt gemeinsam mit der Gruppe nachhaltig zu gestalten. Die Anleitung für die upgecycelten Portemonnaies findet ihr hier.
Hast du eine Sippe auf dem DonOro mit ihren selbstgemachten Kulturbeuteln gesehen? Wenn ja – prima – dann hast du gleiche eine weitere Idee entdeckt. Wenn nicht, dann kannst du mit deiner Sippe auch eure eigenen upgecycelten Kulturbeutel gestalten und auf dem nächsten Lager die Sippe sein, die gesehen wird. Lasst euren Gedanken freien Lauf und ihr werdet die kreativsten Einfälle haben.

Wir vom DPV 3000 hoffen darauf, dass ein solches Konzept auf vielen weiteren Fahrten und Lagern übernommen wird, damit zukünftig bei Bastelaktionen nicht auf neue wertvolle Werkstoffe zurückgegriffen werden muss und wir alle als Pfadfinder*innen unseren Beitrag für die Umwelt leisten.

Nach dem Lager ist vor dem Lager und so stellen wir uns wieder einmal die Frage, wie wir zukünftige Veranstaltungen noch nachhaltiger gestalten können. Hast du eine Idee, einen Plan oder möchtest sonst wie aktiv im Nachhaltigkeitskreis DPV 3000 mitwirken? Dann melde dich bei

Den Fußabdruck deiner Reise verkleinern — Emissionskompensation der Fahrten zur und von der DPV-MV in Coburg

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Wenn du dich bewegst, verbrauchst du dabei Ressourcen und emittierst klimaaktive Gase. Wenn du nicht komplett auf Fortbewegung verzichten möchtest, kommst du nicht umhin, dich mehr oder weniger umweltschädlich von A nach B zu bewegen. Sogar vegane Fahrradfahrer*innen emittieren CO2, wenn auch mit großem Abstand weniger als Flugzeuge. Doch das sind nur die Extreme, zwischen denen sich alle anderen Verkehrsmittel einreihen. Spätestens seit den Dieselbetrügen wird auch in der breiten Öffentlichkeit über Emissionen und Schadwirkungen der verschiedenen Verkehrsmittel diskutiert. Die Wahl des Verkehrsmittels hat direkten Einfluss auf die Menge der durch die Fahrt entstehenden Emissionen. Nur: Wie unterschiedlich sind die Verkehrsmittel im Vergleich? Und: Wie kann ich trotz Emission möglichst wenig Schaden an Natur und Umwelt anrichten, ihr vielleicht sogar helfen? Wie gut waren wir auf der DPV-Mitgliederversammlung Mitte September in Coburg? Flo vom AK DPV3000 hat die Delegierten befragt und ihnen eine Kompensation der entstandenen Emissionen angeboten.

Verkehrsmittel im Vergleich
In Grafik 1 siehst du die durchschnittlichen CO2-Emissionen (CO2e) pro 100 km Fahrstrecke von verschiedenen Verkehrsmitteln. Die Zahlen in dieser Grafik stammen von “quarks & co” [1]. Für Diesel-PKW (PKW, Di) wurde dabei ein Verbrauch von sechs Litern auf 100 km angenommen und eine Fahrt alleine ohne Mitfahrer*in. Auch der elektrische PKW (PKW, El) transportiert in der Annahme nur eine Person.
Ohne Überraschung ist das Flugzeug das schädlichste Fahrzeug. Beachtet man, dass die Emissionen in Flughöhe besonders schädlich sind und neben CO2 auch die Kondensstreifen eine hohe Klimawirkung haben ist dieser Wert höchstens überraschend gering. Weniger bekannt ist, dass ein Fernbus in seinen Emissionen noch besser dasteht als eine Fahrt mit dem IC oder ICE. Dies liegt ausschließlich an der besseren Auslastung (62% bei Fernbus ggü. 51,9% bei IC/ICE [1]). Ebenfalls ungewöhnlich ist die Höhe der Emissionen im ÖPNV. Der Wert ist vor allem dadurch erhöht, dass der ÖPNV in Deutschland zu einem großen Teil von Dieselmotoren angetrieben wird. Sogar im Schienenverkehr können viele Strecken nur durch Dieselloks betrieben werden. Grund dafür ist die unvollständige Elektrifizierung des Schienennetzes (Deutschland 60%, Österreich 70%, Schweiz 100%, [2]). Die Emissionen einer Bahnfahrt liegen also unter den durchschnittlichen Emissionen im ÖPNV, dessen Emissionen ebenfalls durch eine bessere Auslastung noch weiter reduziert werden könnte.

Emissionskompensation, so heißt das Zauberwort, das damit lockt, einmal ausgestoßene Emissionen durch eine Spende an ein Umweltschutzprojekt zu kompensieren, auszugleichen, „wieder gut zu machen“. Klingt fast nach Ablasshandel. Ist im Grundprinzip auch sehr ähnlich: Getauscht wird Geld gegen gutes Gewissen. Die Unterschiede liegen vor allem darin, dass eine Reise per se keine Sünde ist und die Emissionen nur eine Nebenwirkung. Die Wirkung der der Spende setzt je nach unterstütztem Projekt früher oder später ein, wobei auch soziale und ökonomische Aspekte nicht zu unterschätzen sind und neben ökologischer Nachhaltigkeit einen Anteil an umfassender Nachhaltigkeit haben.
Für die Berechnung der entstandenen Emissionen stehen mehrere Anbieter zur Verfügung. Einer der bekanntesten ist vermutlich Atmosfair, die sich vor allem auf die Kompensation von Flugreisen spezialisiert haben. Das überbündische Lager „Schwarzbunt“ im Jahr 2020 kooperiert mit myclimate //VERIFIZIEREN!? aber auch das Umweltbundesamt und die WDR-Sendung „quarks & co“ bieten auf ihren Internetseiten die Berechnung von Emissionen in verschiedenen Szenarien an. All dies findest du am Ende in der Linkliste.
Für die Kompensation lässt sich wiederum eine ganze Palette an Anbietern und Projekten finden. Manche der oben genannten Rechner bieten gleich eine Auswahl an Projekten an. Diese unterscheiden sich zum Teil sehr: Von Unterstützung beim Erwerb effizienterer Kochstellen oder Wiederaufforstung im globalen Süden bis hin zur Wiedervernässung von Mooren in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist fast alles möglich.

Auf der Mitgliederversammlung
Von den 40 Delegierten konnten 31 befragt werden. Diese fuhren insgesamt fast 22000 km für Hin- und Rückweg mit einem Durchschnittswert von 707 km für die Gesamtstrecke. Bei der Wahl des Verkehrsmittels liegen Auto (24 von 62 Fahrten) und ICE (23) und fast gleichauf an der Spitze, gefolgt von ÖPNV (15). Dabei ist es wichtig, anzumerken, dass im Schnitt in jedem Auto 2,8 Personen saßen. Mit einer Ausnahme wollten alle ihre Emissionen kompensieren lassen; gaben teilweise noch einen kleinen Bonus zusätzlich. Den gemeinsam verursachten Emissionen (ca. 1,4 t CO2e) konnten daher komplett kompensiert werden.

Weiterführende Links und Quellen
[1] „quarks & co“: CO2-Emissionsrechner für Reisen
https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/co2-rechner-fuer-auto-flugzeug-und-co/
[2] Allianz pro Schiene zu Elektrifizierung des deutschen Schienennetzes:
https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/elektrifizierungs-programm-fuers-deutsche-schienennetz/
[3] Umweltbundesamt: CO2-Emissionsrechner für fast alles
https://uba.co2-rechner.de
[4] myclimate: CO2-Emissionsrechner und Übersicht über geeignete Projekte für Spenden
https://co2.myclimate.org
[5] Atmosfair: CO2-Emissionsrechner und Kompensationsangebot
https://www.atmosfair.de
[6] moorfutures: Wiedervernässung von Mooren in Norddeutschland
https://www.moorfutures.de