VIA24

DPV Verbandslager

Das Verbandstreffen 2024 des Deutschen Pfadfinder*innenverbandes e.V. (DPV) mit etwa 4.000 Kindern und Jugendlichen trägt den Namen „VIA24“ und steht unter dem Motto „heute hier, morgen dort“.

Auf dem VIA24 steht der Weg nicht nur plakativ, sondern auch im übertragenen Sinne für uns im Fokus. Woher kommen wir und wie haben uns die vergangenen Jahre geprägt? Seit unserer Gründung 1970 haben wir eine aktionsreiche und vielseitige Jugendarbeit mit Generationen von Pfadfinder*innen gestaltet und erlebt. Pandemiebedingt musste diese für die heutige Kinder- und Jugendgeneration für lange Zeit eingeschränkt werden. 

Am nächsten Pfingstwochenende wollen wir während des VIA24 den Verband für die Pfadfinder*innen wieder erlebbar machen und herausfinden, wo wir stehen. Im DPV wird durch die unterschiedlichen Mitgliedsbünde und die Schnelllebigkeit, die auch unsere Jugendbewegung prägt, Diversität gelebt. Bei gemeinsamen Veranstaltungen werden Unterschiede gut sichtbar. Sie können zu Konflikten führen, aber auch kreative Kräfte freisetzen. Wir möchten im Programm auf vielen kleinen Ebenen starke Verbindungen zwischen den Gruppen schaffen und wertschätzenden Austausch fördern. Dadurch geben wir Inspiration und machen die große Gemeinschaft mit allem, was uns verbindet, positiv erlebbar. Wir schaffen Begegnungsräume für bundesübergreifende Gruppen, die gemeinschaftlich werkeln, spielen, denken und sich austauschen.

Und als weitere wichtige Frage – In welche Richtung möchten wir uns bewegen? Zusätzlich schauen wir mit den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen über den Tellerrand, bringen aktuelle gesellschaftliche Themen ein und reflektieren in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten unserer Jugendarbeit. Unser Fokus liegt auf der Umwelt als Schlüsselthema der Zukunft.

In Themenbereichen werden wir verschiedene Naturräume auf dem Lagerplatz erleben. Ob „in den Bergen“ an einer Kletterwand klettern oder „an der Küste“ Naturmaterialien beim Minitaur-Bootrennen testen – die Freude und Aktionen stehen im Vordergrund, auch um sich spielerisch mit ernsten Themen auseinanderzusetzen. Was macht unsere Moore so wichtig und wie kann man sie schützen? Wie können Wälder sowohl für Tier als auch Mensch langfristig ein gemeinschaftlicher Lebensraum sein? Beim Erleben der Naturräume schärfen heimische „Tierbotschafter*innen“ die Sicht auf vielschichtige Problemwelten. Zugleich suchen wir im Laufe der fünftägigen Veranstaltung Lösungsstrategien. Ob bei einem Geländespiel, bei dem wir die Umweltverschmutzung in Gestalt der “Plastianer” bekämpfen oder in AGs, die Kopf, Herz und Hand ansprechen. Hier probieren wir aus und erlangen alltagstaugliche und nachhaltige Kompetenzen. Wir spinnen und diskutieren lokale bis globale Innovationsideen. An unserem letzten Abend gibt es auf dem Jahrmarkt dann die Möglichkeit, auf die verschiedenen Ergebnisse des Treffens zurück zu schauen und sich letzte Inspirationen für die Umsetzung bei der nächsten Gruppenstunde oder auf der nächsten Fahrt zu holen.

Neben den Abwechslungsreichen Aktivitäten, die sich auf Freitag bis Dienstag verteilen, stellen wir auf dem Gelände weitere Strukturen zum Erfahren, Lernen und Austauschen bereit. Hierbei wird einerseits das Lagerthema dargestellt mit Barfußpfaden zum Erleben, Infotafeln und Inspirationen zum Schutz und zur Erhaltung der einzelnen Naturräume. Andererseits bieten auch über das Lagerthema hinaus die Arbeitskreise unseres Verbandes Angebote an. Aktuell werden dort Lösungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Sensibilisierung zu sexueller Vielfalt erarbeitet, bei denen auch langjährige Strukturen ins Auge gefasst werden. Außerdem beschäftigen wir uns mit Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt, die für das Verbandstreffen sowohl mit einem Schutzkonzept als auch Beratungs-, Betreuungs- und Informationsangeboten vertreten sind. Ebenso Aufbau, Unterstützung und Entwicklung von Ortsgruppen, so wie unsere ehrenamtlich Engagierten Mitglieder im Jugendpolitischen Rat nutzen die Möglichkeit, auf dem Lager aktiv in den Austausch zu gehen, zu vernetzen und aktuelle Bedarfe herauszufinden.

Mit Neufrankrenroda bei Gotha haben wir eine zentrale Lage in Deutschland gefunden. Wir sind wieder in einem neuen Bundesland, wo die Strukturen der Pfadfindergruppen und -bünde leider etwas weniger ausgeprägt sind. Mit einer so besonderen Veranstaltung können wir unsere ansässigen Ortsgruppen stärken und mit der lokalen Bevölkerung in Austausch kommen. Wir möchten unsere ehrenamtliche und bereichernde Jugendarbeit öffentlich sichtbar machen.

Ziel unserer Pfadfinder*innenarbeit und unseres Programms ist es, bundesweite Vernetzungen zu fördern, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken und gemeinschaftlich an Ideen und Innovationen von Morgen zu arbeiten, sowohl für unseren Verband als auch für die Gesellschaft. Sehr wichtig ist uns, für einen einfachen Zugang zu unseren Angeboten zu sorgen und allen Kindern und Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen und sie zum Mitwirken im großen Rahmen von “VIA24” zu befähigen.