Die Pfadfinderei lebt von Fahrten, Lagern, Seminaren, Heimabenden… von lauter Anlässen, zu denen die Pfadfinder*innen zusammenkommen und Zeit miteinander verbringen. Und die Planung dieser Veranstaltungen wird ebenfalls durch Treffen getragen. Doch was tun, wenn persönliche Treffen mal nicht möglich sind? Trefft euch online!
Wir tragen hier Ideen für die digitale Kooperation von Gruppen-, Stammes-, Ring-/Landes- und Bundesleitungen zusammen, die euch die Weiterarbeit ganz einfach von zuhause aus ermöglichen. Die Liste wird regelmäßig erweitert, also kommentiert gerne eure Ideen und die Lösungen, mit denen ihr gute Erfahrungen gesammelt habt.
Telefon- und Videokonferenzen
Stammesthings, Leitungsrunden und Planungstreffen durch eine Telefon- oder Videokonferenz zu ersetzen, ist gar nicht so schwer. Es gibt verschiedene Anbieter, die kostenlose Software dafür zur Verfügung stellen.
- Skype ist der wohl bekannteste Anbieter für Videotelefonie. Skype gehört heute zu Microsoft und kann sowohl für PCs als auch mobile Endgeräte hier kostenlos heruntergeladen werden. Mit Skype sind – je nach Qualität der Internetverbindungen – Konferenzen mit 10 Personen und mehr ganz unkompliziert möglich.
- Meetgreen bietet eine Kombination aus Video- und Telefonkonferenzen an. Das heißt, das gleichzeitig bis zu 20 Personen per Telefon und über den PC oder nur über eines von beidem an einer Konferenz teilnehmen können. Es muss keine Software heruntergeladen werden, alles funktioniert über den Browser deiner Wahl. ACHTUNG: Meetgreen hat kürzlich leider seinen kostenlosen Service für Vereine beendet.
- Mit Jitsi kannst du direkt im Browser eine Telefon- oder Videokonferenz starten. Dieses kostenlose Open-Source-Projekt ermöglicht eine Teilnahme über PC oder Telefon und stellt damit eine super Alternative zu Skype und Meetgreen dar.
- Discord ist ein kosenloses Tool, das ursprünglich für die Games-Szene entwickelt wurde. Es erfreut sich aber zunehmender Beleibtheit für alle Arten von Gruppen, die audio-, video- und textbasiert kooperieren wollen. Auf Discord kann jede*r einen eigenen Server einrichten und dort beliebige Untergruppen einrichten. Das Tool funktioniert also auch gut für ganze Stämme oder auch kleinere Bünde.
Neben der technischen Seite gibt es aber auch ein paar Dinge in der Organisation zu bedenken. Es macht eben doch einen Unterschied, ob ihr euch persönlich gegenübersitzt, per Video seht oder nur gegenseitig hört. Grundsätzlich gilt: Je weniger ihr voneinander wahrnehmt, desto eindeutiger sollten die Regeln sein, die ihr für euer Gespräch vereinbart. In einer Telefonkonferenz werdet ihr nicht sehen können, ob jemand zu einem Thema etwas beitragen möchte, oder nicht. Aus der Erfahrung des DPV-Vorstands hat es sich daher bewährt, für jede Konferenz einen*e Moderator*in festzulegen, der durch das Gespräch führt, Entscheidungen anleitet und sicherstellt, dass alle zu Wort kommen. Auch wenn es zunächst merkwürdig erscheint: Vereinbart ein Signal für Wortmeldungen, am besten das Sagen des eigenen Namens. Das erleichtert dem*der Moderator*in das Führen einer Redner*innenliste. Und schließlich solltet ihr, wie bei allen Sitzungen, ein Protokoll anfertigen. Für Online-Konferenzen gibt es dafür ein paar besonders praktische Möglichkeiten…
Schriftlich kooperieren
Ihr wollt ein Dokument, eine Einladung, einen Brief mit anderen Menschen zusammen schreiben? Ihr wollt gemeinsame Ideen festhalten oder gemeinsam Protokoll führen? Dann gibt es ein paar spannende Tools, die euch das Leben sehr erleichtern können.
- Edupad ist ein kollaborativer Texteditor. Ihr könnt mit bis zu 15 Personen gleichzeitig ein Textdokument bearbeiten und dabei in Echtzeit sehen, wer welchen Text bearbeitet.
- Cryptpad ist ein Angebot von der Piratenpartei, das ähnlich wie Edupad funktioniert. Es bietet allerdings noch weitere Funktionen an, wie zum Beispiel die Dokumentformate Präsentation oder Tabelle. Außerdem hat Cryptpad einen hohen Standard beim Datenschutz und lässt euch passwortgeschützte Pads erstellen.
- Google Docs bietet dir ganz ähnliche Funktionen wie das Cryptpad. Es ist etwas leichter zu bedienen, benötigt aber für das Erstellen von Dokumenten ein Google-Konto. Mitarbeiten an einem Dokument geht aber auch ohne Registrierung.
Umfangreiche Plattformen
- WECHANGE bietet dir eine umfangreiche Kooperationsplattform mit Pads, Online-Kalender, Terminfindung, Chat, Teilen von Dateien, usw. Die Plattform wird von der wechange eG aus Berlin für “ökologisch und sozial orientierte Akteure” betrieben und finanziert. Das heißt: Als Pfadfinder*innengruppe könnt ihr WECHANGE kostenlos oder auf freiwilliger Basis im Rahmen eurer finanziellen Mittel nutzen.
Soweit unsere Anregungen für eure Zusammenarbeit in Zeiten von Corona. Hast du weitere Ideen, die wir hier vorstellen sollen? Dann schreib einfach unten in die Kommentare!
Bei uns im Stamm nutzen wir im Vorstand Microsoft Teams und sind bis jetzt sehr zufrieden damit! 🙂
Dort sind beide Funktionen, also Telefon- und Videokonferenzen (+Bildschirmübertragung) und das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten gebündelt. Hauptsächlich nutzen wir die Chatfunktion in Kanälen (wie bei Slack). Wenn man sich mehr ins Programm reingefuchst hat, lässt sich Teams noch mit verschiedenen Apps und Funktionen kombinieren.
Der Nachteil ist, dass sich jeder einen Account und ein Account für die Organisation erstellt werden muss.
Bleibt gesund und Gut Pfad! 🙂