Seit Herbst 2016 ist der DPV Mitglied im Deutschen Bundesjugendring (DBJR). Aber was ist das eigentlich? Der Bundesjugendring ist die Interessensvertretung von insgesamt sechs Millionen Kindern und Jugendlichen, die in Verbänden organisiert sind, d.h. der Bundesjugendring möchte die Stimme der Kinder und Jugendlichen in die Politik hinein sein. Andere Pfadfinder*innen-Gruppen sind die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), der Verband christlicher Pfadfinder (VCP) und der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) – den viele von euch ja von „schall&rauch“ kennen. Andere Gruppen sind beispielsweise die Deutsche Chorjugend, die Naturfreundejugend, die Falken und die verschiedenen Landesjugendringe.
Und was macht man so als Interessensvertretung? Mehrmals im Jahr gibt es verschiedene Sitzungen, wo Vertreter*innen der Verbände zusammenkommen und gemeinsame Positionen verhandeln. Außerdem werden Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen gebildet. Beispielsweise positioniert sich der Bundesjugendring klar pro-europäisch und sagt: „Europa ist für uns junge Menschen kein Projekt mehr, sondern eine Lebensrealität. […] Dafür brauchen wir auch weiterhin ein starkes, demokratisches und solidarisches Europa.“ Beim Thema Klimapolitik stellt sich der Bundesjugendring hinter die Fridays for Future-Bewegung und fordert die sofortige Bremsung des Klimawandels. Auch setzt sich der Bundesjugendring für die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz ein. Das sind nur drei von vielen verschiedenen Positionen, die der Bundesjugendring zum Beispiel durch Kampagnen und Gespräche mit Entscheidungsträger*innen aus Politik und Gesellschaft voranzutreiben versucht.
Aber: Woher weiß der Bundesjugendring eigentlich, was Interessen der durch ihn vertretenen Kinder und Jugendlichen sind? Durch seine Mitgliedsverbände, die wiederum die Interessen ihrer Mitglieder, also der Jugendlichen, einholen und vertreten sollen! Im DPV übernimmt das seit dem Herbst 2018 der Jugendpolitische Rat. Bestehend aus Vertretern*innen von verschiedenen Bünden versucht er Positionen zu den Themen, die aus dem DBJR kommen, in unserem Verband zu erarbeiten und Positionen zu entwickeln, die ganz speziell uns als Pfadfinder*innen betreffen. So schreiben wir momentan an einem jugendpolitischen Konzept. Aber wir führen auch Veranstaltungen zur politischen Bildung durch. So haben wir bei „schall&rauch“ zusammen mit dem Arbeitskreis Politische Bildung des BdP das Seminar „Umgang mit Klimawandelleugner*innen“ und eines zu den UN-Nachhaltigkeitszielen mit Rebecca Freitag, der UN-Jugenddelegierten für nachhaltige Entwicklung, durchgeführt. Diese liefen so gut, dass wir in Zukunft vorhaben noch mehr Impulse zur politischen Bildung im DPV anzubieten!
Wir gewinnen in den letzten Jahren mehr und mehr den Eindruck, dass ganz grundlegende Ideen unseres Pfadfinderseins – Umweltschutz, Internationalität, Toleranz, die glebte Idee der Menschenwürde – auch zu tagesaktuellen und politischen Fragen werden. Die Mitgliedschaft im DBJR ermöglicht uns eine kontinuierliche Mitarbeit in dem relevanten jugendpolitischen Gremium auf Bundesebene. Diese Mitarbeit setzt gleichzeitig einen hohen Grad an zeitlichem Engagement und eine tiefe Einarbeitung in die tagesaktuellen Fragestellungen und die Arbeitsweise des Gremiums voraus. Um die ehrenamtlichen Strukturen im jugendpolitischen Rat zu entlasten und um die Vertretung des DPV in den regulär wochentags in der Arbeitszeit stattfindenden Treffen zu gewährleisten, hat sich der DPV für die Schaffung einer hauptamtlichen Stelle – zunächst auf Minijob-Basis – entschieden.
Diese Stelle habe ich im März 2019 übernommen: Ich bin Anna. Neben diesem Job studiere ich in Berlin Lateinamerikastudien im Master. Viele von euch kennen mich wahrscheinlich als Mitglied im DPBM, für den ich mich seit bald drei Jahren in der Bundesführung und im DPV engagiere. Meine Aufgaben als jugendpolitische Referentin des DPV sind: die Vertretung im Bundesjugendring (Teilnahme an den Sitzungen, Vor-und Nachbereitung der Sitzungen, Teilnahme an weiteren jugendpolitischen Veranstaltungen), Entwicklung eines jugendpolitischen Konzeptes und die Zusammenarbeit mit dem jugendpolitischen Rat.
Du hast jetzt auch direkt Lust bekommen, dich im Jugendpolitischen Rat zu engagieren? Dann melde dich bei mir (). Auf der nächsten Mitgliederversammlung im Herbst wählen wir den Rat erneut für ein Jahr und freuen uns über neue Gesichter! Gerne gebe ich dir auch erstmal unverbindlich Infos!
Ich freue mich sehr über eure jugendpolitischen Themen und Ideen!